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Veilchen in der Medizin Aus dem Kräuterbuch des Tabernaemontanus Teil I

Von der Natur/ Krafft/ Wirckung und Eigenschafft der Veieln

Es schreibt GALENUS LIB.6.DE SIMPL. Dass die Violen an jhrer Substantz oder COMPLEXION kalt und feucht seyen. MESUE schetzet sie kalt unnd feucht im ersten Grad. MATTHIOLUS aber wil/ sie seyen kalt im ersten Grad/ unnd feucht im andern/ dieweil sie noch frisch sind/ (Wann sie aber dürr werden/ külen unnd feuchten sie weniger.) Und wiewol klar hierauss abzunemmen ist/ dass die Veieln ein Art haben zu erweichen/ wie solches AEGINETA, FERNELIUS und andere mehr bezeugen/ jedoch schreibet FALLOPIUSDE TUMORIBUS dass sie ein zurück treibende Natur haben sollen.
(Die Veieln werden gantz gebraucht/ jedoch die Blumen zuvorderst/ hernach das Kraut/ unnd dann der Samen. Von den Blumen sol man die blawen Blätlein brauchen unnd das grüne Säcklein/ darein sie versetzt gewesen/ hinweg rupffen. Dann die vermischten Viol Artzneyen/ ein grünenden/ ohnlieblichen Geschmack davon gewinnen/ und werden mancherley heylsame Artzney darvon bereytet/ welche doch/ so viel immer müglichen/ von den frischen/ und die jhren vollkommelichen Geruch haben/ sollen bereitet werden. Wo aber solches nicht beschehen kan/ sollen sie sein fleissig aussgebreitet/ und am Schatten gedört werden. Sie sollen auch am morgen in schönem klarem hellem Lufft und Wetter/ nach dem sie vom tauw unnd nächtlicher feuchte durch den neuwen Sonnenschein etwas gedrücknet/ seynd/ abgebrochen werden.

Jnnerlicher Gebrauch der Veieln

Es haben die Veieln ein gross Lob in der Artzney zu den jnnerlichen Gebresten dess Menschlichen Leibs/ fürnemlich in hitzigen grossen Febern unnd andern schwachheiten/ so von grosser Hitze jhren Ursprung gewinnen/ und in jungen Kindern so wol zu gebrauchen/ als in alten Leuten. (Als zu den jungen Kindern so etwan mit der Fallendensucht unnd hitzigen Febern beladen weren/ der mag in mangel dess Zuckers/ die Violen in Wasser sieden unnd zu trincken geben. Dieses miltert die unrüwige Gallen/ und zertheylet die Gilb. Die Violen gesotten und darvon getruncken/ dessgleichen auch darvon gerochen/ stillen den hefftigen Schmertzen dess Haupts/ so von scharpffer Gallen entspringen/ weil sie solche feuchte auss dem Magen treiben. Sie külen und befeuchten das Haupt mit jhrem lieblichen guten Geruch/ und fürdern den Schlaff. Aber welche flüssige Häupter haben/ denen ist solcher Geruch schädlich.) Sie werden auch gantz nützlich gebrauchet in Brustschwachheiten/ als da seyn schwere Husten/ so von scharpffen unnd gesaltzenen Flüssen dess Haupts herkommen/ die Seitenkranck/ PLEURITIS genannt/ schwerer Athem/ Heysere der Keelen/ und dergleichen mehr/ wie auch die hitz dess Haupts/ dess Magens zu leschen und zu benemen.
Jn den truckenen und dürren Hüsten/ da man feuchtens bedarff/ damit der zehe Schleim oder Phlegma/ so sich umb die Lunge angehenckt/ nicht gar durch die zertheilenden Artzneyen möge aussgetrucknet werden/ soll man jederzeit die Veieln mit gebrauchen: Als zu bemeldem Husten/ neme man Violenwurtzel/ Alandtwurtzel jedes zwey loth/ Engelsüss ein loth/ Eysop/ Scabiosen/ Hüflattich jedes i. Handtvoll/ Hasenpappeln ein halbe Handtvoll/ Veielnblumen drey Quintlein/ Aniss und Fenchel jedes ein halb loth/ acht frische Feigen/ kleine Rosinlein ein loth/ solche Stück soll man in einer Mass Honigwasser fast zweyer zwerch Finger breyd einsieden lassen/ darnach den Tranck abseigen/ und davon Morgens und Abends einen guten Trunck thun.
Da aber grosse Hitz vorhanden were. Als im anfang der Seitenkränck in Entzündung der Lungen/ so von scharpffen Flüssen verursacht werden/ soll man inemen gescheelte Gersten ii.loth/ Frauwen Haar und Hüflattich jedes i.halbe Handvoll/ Veieln und Borragenblumen jedes ii.Quintlein/ Süssholtz i.halb loth und vi.Quetschken solche Stück in iii.Röseln Brunnenwasser biss auff i.halb Mass einsieden lassen/ darnach durchseigen unnd darvon trincken: Und da man vier oder sechs loth Veielsyrup darzu thut/ wirdt der Tranck desto besser/ leget den Durst und die Schmertzen/ so vom Stechen herrüren.
Also kan man ein Gerstenwasser machen von geschelten Gersten/ darinn Veieln/ Brustbeerlein/ Scabiosen und Zucker Candi gesotten sein/ davon jederzeit Morgen und Abends nemmen sechs loth/ darinne vermischen anderhalb loth Veielsyrup ein halb loth Syrup von Süssholtz und solches etwas lauw ein trincken/ lindert sehr das hitzige Stechen/ so von cholerischen scharpffen Flüssen oder dergleichen Versammlung seinen Ursprung hat.
LOBELIUS schreibet der Veielsame treibe den Harn fort/ zerbreche den Stein in der Blasen und habe den Art zu truckenen wie der Wegrichsame: Ziehet auch die zehe Gall auss mit Gewalt) wiewol RONDEL.CAP.15.METHODI CURANDI setzet dass der Same ein Art habe zu feuchten und den Leib zu erweichen unnd offen zu halten. (Der Samen bey ein Quintlein in einer warmen Hennenbrü genommen/ purgieret.)
Es sagt DIOSCORIDES und auch PLINIUS, dass die gelbe bützlin/ so inwendig in den Veieln seyn/ mit Wasser gesotten und getruncken die Halssgeschwer/ Anginas genennt/ heylen sollen: Dessgleichen auch die Fallendtsucht der Jungenkinder.
(Das gelb in den Blümlein mit Corall eyngeben den Kindern in einem Rörleinwasser/ ist gut für das Freisslich.)
Es werden auch beyd Blumen unnd das Kraut von den Veieln nützlich in Clystiren gebraucht/ wenn hitzige Feber fürhaben/ darvon die EXCREMENTA verbrennt unnd verhalten werden.
(Es kan auch das Kraut wie bey den Alten der brauch gewesen/ zu einem Kuchen gemüss gebraucht werden/ den Leib jnnerlich zu külen/ unnd die Verstopffung dess Leibs zu offenen: Zu diesem gebrauch aber/ soll der Samen zwirend dess jahrs/ Frühling unnd Herbstzeit in ein faist Krautbeet Sähen/ darmit die Bletter faister/ milter/ geschlachter zu der Speiss werden. Zu der Artzney aber sind die beste die/ so im harten Grund und Schattechten Orten von jhn selbst wachsen. Die Bletter gepulvert eines Quintleins schwer in einer Hüner oder Erbsenbrüe ein wenig vor dem essen getruncken/ macht einen feinen linden stulgang.
Ein Tranck von dürren oder grünen Violen Gesotten und getruncken/ leschet den Durst/ kület alle jnnerliche Hitz/ eröffnet die Leber/ heylet die Fieber unnd Gelbsucht/ so man ein wenig geläutert Honigs darzu thut/ miltert die Luftrör oder die Käl/ dienet dem geschwollenen erhitzigten Zäpfflein und Schlund/ reiniget die Brust/ und lindert den Bauch.)

Eusserlicher Gebrauch der Veieln

Gleich wie die Veieln sehr jnnerlich/ also werden sie auch eusserlich ohn Schaden gebrauchet. (An die frischen Blumen gerochen/ oder in ein Säcklein eyngenähet unnd auff das Haupt gelegt bringen den Schlaff.) GAL. Schreibet wie auch AETIUS. Dass die Bletter für sich allein/ oder mit Gersten maltzen wie ein Pflaster ubergeleget/ seyen gut wider die unnatürliche Hitz dess Magens/ unnd auch der Augen/ dieselbige zu lindern und zu benemen.
(Die feuchten Violen zu Muss wol zerstossen und Pflasters weiss auff gelegt/ nimpt die scharpffen stich dess Haupts auff die Stirn und Schläff gelegt/ kület die erhitzigte Augen unnd benimmt die röte/ leget nieder alle hitzige Geschwulst dess Affters und der Geburtglider.
Die Weisse Veieln in Wein oder Wasser gesotten unnd auffgelegt/ treiben die todte Frücht auss dem Leib/ unnd legen die Geschwulst der Mutter: Auch wenn sich die Weiber von von unden auff darmit beehen/ bringt es jhnen jhre Zeit.
Die Blumen wie ein Krantz umb das Haupt geleget/ benemmen die Schwermütigkeit desselbigen/ so von Trunckenheit entstanden ist.
Es werden auch die Veiolen nützlich gebraucht in den schwindenden Fiebern HECTICAE genennt/ wann man das Kraut unnd die Blumen mit andern HERBIS REMOLLIENTIBUS in einer feisten Brühe kochet/ darinn Tücher netzet und dem Krancken uber die Brust leget.
(Die Blumen oder Bletter zerstossen unnd Pflasters weiss auffgestrichen unnd ubergeleget/ ist nützlich zum Anfang dess Brandts legt auch die Geschwulst aller anfahenden Geschwär und schädlicher Entzündung.)
(Mit frdl. Erlaubnis von Herrn Ruedi Fischbacher)

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